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Pfingsten: Das Fest des Heiligen Geistes

Pfingsten ist mehr als nur ein verlängertes Wochenende. Es ist das Fest des Heiligen Geistes und der Geburtstag der Kirche. Dieser Artikel erklärt die Bedeutung von Pfingsten, seine Ursprünge, Bräuche und wie es in der Kirche gefeiert wird. Erfahre, warum Pfingsten neben Weihnachten und Ostern eines der wichtigsten christlichen Feste ist.

Was feiern Christen an Pfingsten?

An Pfingsten feiern Christinnen und Christen das Fest des Heiligen Geistes, der die Gläubigen weltweit erfüllt und verbindet. Aus diesem Grund gilt Pfingsten auch als der "Geburtstag der Kirche". Durch die Ausgießung des Heiligen Geistes schließt Gott einen neuen Bund mit der Menschheit, ähnlich wie er einst den Bund mit dem Volk Israel durch die Zehn Gebote besiegelte.

  • Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes, der schöpferischen Kraft Gottes, die alle Gläubigen erfüllt und inspiriert.
  • Es gilt als der "Geburtstag der Kirche", da der Heilige Geist die Einheit der Gläubigen schuf und die Mission der Jünger Jesu ermöglichte.
  • Durch die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Jünger schließt Gott einen "neuen Bund" mit der Menschheit, ähnlich wie bei der Bundschließung mit Israel am Berg Sinai.

Die weiße Taube ist ein weit verbreitetes Symbol des Heiligen Geistes im Christentum. Sie erinnert an die Taufe Jesu, bei der der Geist Gottes in Gestalt einer Taube auf ihn herabkam. Ebenso wird die Taube mit Attributen wie Frieden, Reinheit und Unschuld assoziiert - Eigenschaften, die der Heilige Geist verkörpert.

In der Apostelgeschichte wird das Pfingstwunder beschrieben, bei dem der Heilige Geist in Form von Feuerzungen auf die Jünger herabkam und sie befähigte, die Botschaft Jesu in allen Sprachen zu verkünden. Dieses Ereignis markiert den Beginn der weltweiten Mission und Verbreitung des Christentums.

Wann ist Pfingsten?

Pfingsten ist ein bewegliches Fest im christlichen Kalender und hängt vom Datum des Osterfestes ab. Es wird 50 Tage bzw. sieben Wochen nach Ostern gefeiert und beschließt damit die österliche Festzeit. Wie Ostern und Weihnachten, die beiden anderen Hauptfeste des Christentums, wird auch Pfingsten zwei Tage lang begangen.

Pfingstsonntag und Pfingstmontag

  • Der Pfingstsonntag markiert den eigentlichen Feiertag und erinnert an das biblische Pfingstwunder aus der Apostelgeschichte, als der Heilige Geist auf die Jünger Jesu herabkam.
  • Der Pfingstmontag ist in ganz Deutschland ein gesetzlicher Feiertag und verlängert die Feierlichkeiten. Er unterstreicht die besondere Bedeutung von Pfingsten als "Geburtstag der Kirche".

Terminierung des Pfingstfestes

  • In zeitlicher Abhängigkeit vom Osterdatum liegt der Pfingstsonntag zwischen dem 10. Mai (frühester Termin) und dem 13. Juni (spätester Termin).
  • Die nächsten Pfingsttage sind:
    • 2024: 19. und 20. Mai
    • 2025: 8. und 9. Juni
    • 2026: 24. und 25. Mai
  • Seit Einführung des gregorianischen Kalenders fiel Pfingsten nur viermal auf den 10. Mai (zuletzt 1818) und ebenfalls nur viermal auf den 13. Juni (zuletzt 1943).

Durch die Verbindung zu Ostern erinnert Pfingsten an die Auferstehung Jesu und den Beginn der Mission der Jünger, die Botschaft des Christentums in alle Welt zu tragen. Es ist ein zentrales Fest, das die Einheit der Gläubigen und die Sendung des Heiligen Geistes feiert.

Ursprung und Bedeutung des Wortes 'Pfingsten'

Die deutsche Benennung „Pfingsten" ist abgeleitet vom griechischen Wort „pentekostḗ", was übersetzt „der fünfzigste (Tag)" bedeutet. Dieser Begriff bezieht sich auf die Positionierung des Festes im Kalender, nämlich den 50. Tag nach Ostern.

  • Das Wort „Pfingsten" leitet sich vom altgriechischen „pentekostḗ" ab, was „fünfzigster Tag" bedeutet.
  • Es bezeichnet somit den 50. Tag nach dem Osterfest im christlichen Festkalender.
  • Bereits die griechischsprachigen Juden der Antike nannten ihr Erntefest zur selben Jahreszeit „pentekostḗ".

Wortherkunft und Entwicklung

Die Bezeichnung „Pfingsten" war im Deutschen ursprünglich ein Dativ Plural „an den Pfingsten", später dann ein Nominativ Plural „die Pfingsten", bevor sich schließlich der heutige Nominativ Singular „das Pfingsten" durchsetzte.

  • Ursprünglich war „Pfingsten" im Deutschen ein Dativ Plural: „an den Pfingsten".
  • Später entwickelte es sich zum Nominativ Plural: „die Pfingsten".
  • Heute ist die gängige Form der Nominativ Singular: „das Pfingsten".

In der Schweiz ist weiterhin die Pluralform „die Pfingsten" üblich, was die ursprüngliche Verwendung des Wortes widerspiegelt.

Durch seine Herkunft vom griechischen „pentekostḗ" verweist der Name „Pfingsten" auf den engen Zusammenhang mit dem jüdischen Wochenfest „Schawuot" und der zentralen Bedeutung des Heiligen Geistes für das christliche Pfingstfest. Es erinnert an die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger Jesu, wie es in der Apostelgeschichte des Neuen Testaments beschrieben wird - ein Schlüsselereignis, das als „Geburtstag der Kirche" gilt.

Verwandte Begriffe:

  • Pentekosté (griech. der Fünfzigste)
  • Schawuot (jüdisches Wochenfest)
  • Heiliger Geist
  • Apostelgeschichte
  • Geburtstag der Kirche

Jüdischer Hintergrund des Pfingstfestes

Das christliche Pfingstfest hat seine Wurzeln in der jüdischen Tradition. Es geht auf das jüdische Fest Schawuot zurück, eines der drei Pilgerfeste im Judentum. Schawuot, auch bekannt als das Wochenfest, wird sieben Wochen nach dem Pessachfest gefeiert und markiert den Abschluss der Weizenernte im Heiligen Land.

Erntefest und Bundeserneuerung

  • Ursprünglich war Schawuot ein Erntedankfest, bei dem die erste Getreideernte des Jahres gefeiert wurde.
  • Nach der Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahr 70 n. Chr. wandelte sich die Bedeutung des Festes: Es erinnerte fortan an die Gabe der Zehn Gebote und die Erneuerung des Bundes Gottes mit dem Volk Israel am Berg Sinai.

Pfingstwunder in der Apostelgeschichte

  • Die Apostelgeschichte im Neuen Testament berichtet vom sogenannten "Pfingstwunder", das sich während des jüdischen Wochenfestes in Jerusalem ereignete.
  • Laut der Erzählung wurden die Jünger Jesu vom Heiligen Geist erfüllt und konnten plötzlich in allen Sprachen predigen.
  • Dieser Vorfall wird als Ausgangspunkt für die Mission der Jünger gesehen, die Botschaft Jesu Christi in die ganze Welt zu tragen.
  • Somit weitet das christliche Pfingstfest den Bund Gottes auf die gesamte Menschheit aus und gilt als "Geburtstag der Kirche".

Verbindung zum Christentum

  • Das griechische Wort "Pentekosté" bedeutet "der fünfzigste (Tag)" und bezieht sich auf die zeitliche Stellung des Festes, 50 Tage nach Ostern.
  • Wie das jüdische Schawuot beschließt Pfingsten im Christentum die Osterzeit und wird als eines der drei Hauptfeste neben Weihnachten und Ostern gefeiert.
  • Viele Bräuche und Traditionen zu Pfingsten, wie der Pfingstritt oder der Pfingstochse, haben ihren Ursprung in der landwirtschaftlichen Bedeutung des Festes als Erntefest.

Das Pfingstwunder in der Apostelgeschichte

Die Apostelgeschichte, ein Buch des Neuen Testaments, beschreibt das zentrale Ereignis von Pfingsten, das sogenannte "Pfingstwunder". Dieses markiert den Beginn der Mission der Jünger Jesu und den Aufbau der Kirche als weltweite Gemeinschaft der Gläubigen.

Die Ausgießung des Heiligen Geistes

Gemäß der biblischen Erzählung waren die Jünger zum Wochenfest (Schawuot), dem jüdischen Erntedankfest, in Jerusalem versammelt. Plötzlich kam der Heilige Geist mit einem gewaltigen Brausen vom Himmel und ließ sich in Form von Feuerzungen auf ihnen nieder:

"Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten, und auf jedem von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen verlieh auszusprechen." (Apg 2, 3-4)

Die Gabe der Sprachen

Durch die Kraft des Heiligen Geistes erlangten die Jünger die Fähigkeit, in verschiedenen Sprachen zu predigen. Menschen aus aller Welt, die sich in Jerusalem aufhielten, konnten sie so in ihrer jeweiligen Muttersprache verstehen. Dieses "Reden in Zungen" war ein Wunder, das die Zuhörer in Erstaunen versetzte.

Die Pfingstpredigt des Petrus

Angesichts dieses außergewöhnlichen Ereignisses hielt der Apostel Petrus eine flammende Rede, in der er die Ankunft des Heiligen Geistes als Erfüllung der Verheißungen aus dem Alten Testament deutete. Seine Predigt überzeugte viele Menschen, sich dem Christentum anzuschließen und die Taufe zu empfangen. Laut Apg 2,41 ließen sich an diesem Tag etwa 3000 Menschen taufen.

Durch die Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten wurde der Bund Gottes, der zuvor auf das Volk Israel beschränkt war, auf die gesamte Menschheit ausgeweitet. Pfingsten markiert somit den Geburtstag der Kirche als weltumspannende Gemeinschaft der Christinnen und Christen.

Die Ereignisse von Pfingsten inspirierten auch die Pfingstbewegung, eine Erneuerungsbewegung innerhalb des Christentums, die die persönliche Erfahrung der Gegenwart des Heiligen Geistes betont.

Feier des Pfingstfestes in der Kirche

Das Pfingstfest ist eines der wichtigsten Feste im Christentum und wird in den Kirchen feierlich begangen. Die Feierlichkeiten erinnern an das biblische Pfingstwunder, bei dem der Heilige Geist auf die Jünger Jesu herabkam und ihnen die Gabe verlieh, die Frohe Botschaft in allen Sprachen zu verkünden. Aus diesem Grund gilt Pfingsten auch als der "Geburtstag der Kirche".

Liturgische Elemente und Symbole

  • Die liturgische Farbe Rot symbolisiert die Feuerzungen, die laut der Apostelgeschichte auf die Jünger herabkamen. Sie findet sich in Paramenten, Antependien und liturgischen Gewändern wieder.
  • In manchen Gottesdiensten werden rote Blütenblätter oder Luftballons eingesetzt, um an die Feuerzungen zu erinnern.
  • Eine weiße Taube steht als Symbol für den Heiligen Geist, der die Gläubigen erfüllt und verbindet.
  • In einigen Gemeinden werden lebendige Tauben fliegen gelassen oder hölzerne Tauben von der Decke herabgelassen.

Pfingstfeuer und Gottesdienste im Freien

  • Pfingstfeuer haben eine lange Tradition als Zeichen für das Kommen des Heiligen Geistes in Form von Feuerzungen.
  • Besonders im Rheinland finden Gottesdienste rund um ein Pfingstfeuer statt, gerne auch ökumenisch.
  • In ländlichen Gegenden gibt es Prozessionen und Flurumgänge, verbunden mit dem traditionellen Wettersegen und der Bitte um eine gute Ernte.

Taufen und Tauffeste

  • Die Taufe ist ein zentrales Sakrament im Christentum und erinnert an die Taufen am ersten Pfingsttag.
  • Viele Gemeinden nutzen Pfingsten als Anlass für Tauffeste, bei denen neue Mitglieder in die Kirche aufgenommen werden.
  • Diese Feste stellen den Aspekt von Pfingsten als "Geburtstag der Kirche" in den Mittelpunkt.

Mit feierlichen Gottesdiensten, lebendigen Symbolen und besonderen Bräuchen erinnern die Kirchen jedes Jahr aufs Neue an die Bedeutung von Pfingsten als dem Fest des Heiligen Geistes und der Gründung der weltweiten Mission des Christentums.

Pfingstbräuche und -traditionen

Das Pfingstfest ist reich an Bräuchen und Traditionen, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben. Viele dieser Rituale und Feiern stehen in enger Verbindung mit dem christlichen Glauben und der Bedeutung von Pfingsten als "Geburtstag der Kirche" und Fest des Heiligen Geistes.

Pfingstfeuer

Eine der ältesten und verbreitetsten Traditionen sind die Pfingstfeuer. Sie erinnern an die Feuerzungen, die laut der Apostelgeschichte auf die Jünger herabkamen. In vielen Regionen Deutschlands werden daher an Pfingsten große Feuer entzündet, oft in ökumenischer Gemeinschaft zwischen katholischen und evangelischen Gemeinden.

  • Die Pfingstfeuer symbolisieren die Ausgießung des Heiligen Geistes und das "Feuer des Glaubens".
  • Mancherorts finden Gottesdienste rund um die Feuer statt, mit Gesang, Gebeten und Predigten.
  • In manchen Gegenden werden die Feuer am Vorabend von Pfingsten angezündet, in anderen am Pfingstsonntag selbst.

Prozessionen und Flurumgänge

Eine weitere Tradition sind Prozessionen und Flurumgänge an Pfingsten. Sie knüpfen an die bäuerlichen Wurzeln des Festes als Erntefest an:

  • Gläubige ziehen in feierlichen Umzügen durch die Felder und Fluren.
  • Dabei werden die Felder gesegnet und um eine gute Ernte gebetet.
  • Dieser sogenannte "Wettersegen" hat eine lange Tradition und ist besonders in ländlichen Regionen verbreitet.
  • Die Prozessionen sind oft mit Fahnenträgern, Blaskapellen und geschmückten Bildstöcken ausgestattet.

Der Pfingstochse

In einigen Gegenden Deutschlands gibt es den Brauch des "Pfingstochsen". Dabei wird ein geschmückter Ochse durch das Dorf oder die Stadt geführt:

  • Der Pfingstochse geht vermutlich auf vorchristliche Fruchtbarkeitsriten zurück.
  • Das Rind wurde früher oft nach der Prozession geschlachtet, heute ist es nur noch Zierde.
  • Besonders bekannt ist der "Harzer Kuhball" in Tanne, wo ein geschmückter Ochse durch die Straßen geführt wird.

Der Pfingstritt

Eine einzigartige Tradition ist der Pfingstritt in Kötzing im Bayerischen Wald. Dieser geht auf ein Gelöbnis aus dem 15. Jahrhundert zurück:

  • 1412 wurde ein Priester auf dem Weg zu einem Sterbenden überfallen.
  • Daraufhin gelobten die Kötzinger, jährlich eine Reiterprozession abzuhalten.
  • Heute ziehen fast 900 Reiter in historischen Trachten und mit Fanfaren durch den Ort.
  • Der Pfingstritt lockt jedes Jahr Tausende Zuschauer nach Kötzing.

Viele dieser Bräuche sind tief in der Kirchentradition und dem Brauchtum verwurzelt. Sie machen die Bedeutung von Pfingsten als Fest des Heiligen Geistes, der Mission und des neuen Bundes Gottes mit den Menschen sinnlich erfahrbar.

Bedeutung von Pfingsten heute

Im Gegensatz zu Weihnachten und Ostern ist Pfingsten in den westlichen Staaten kaum Teil der Zivilreligion.Vertreter der Kirche kritisieren die Ignoranz in Teilen der Gesellschaft gegenüber ihren christlichen Wurzeln, wenn es nur noch darum gehe, ein Fest zu feiern, ohne dessen Bedeutung und Inhalt zu kennen. Für einen großen Teil der Bevölkerung sind die Pfingsttage durch Reise- und Urlaubsaktivitäten geprägt. Seitens der Kirchen gibt es deshalb Bestrebungen, Pfingsten als "Geburtstag der Kirche" zu profilieren und die eigene Corporate Identity in den Mittelpunkt zu stellen. Kritiker befürchten, dass Pfingsten damit zu einem christlichen Ideenfest umgedeutet wird.

Pfingstbewegung

In christlichen charismatischen Kreisen spielt das neutestamentliche Pfingstwunder eine wesentliche Rolle. Insbesondere in der Pfingstbewegung wird die persönliche Erfahrung des Wirkens des Heiligen Geistes betont.

  • Die Pfingstbewegung legt einen starken Fokus auf das Wirken des Heiligen Geistes, wie es in der Apostelgeschichte beschrieben ist.
  • Gläubige in der Pfingstbewegung streben danach, die Erfahrung der Feuerzungen und der Gabe der Sprachen zu erleben.
  • Die Betonung liegt auf der persönlichen Begegnung mit dem Heiligen Geist und seinen Gaben.

Durch die Hervorhebung des Pfingstwunders und der Bedeutung des Heiligen Geistes versucht die Kirche, Pfingsten als zentrales Fest neben Weihnachten und Ostern zu etablieren. Dabei soll die Mission der frühen Christen, die Botschaft Jesu in alle Welt zu tragen, als Vorbild dienen.

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